WIE SIEHT ES AUS, DAS WOHNEN IM ALTER, WENN PASSENDER WOHNRAUM FEHLT? WAS LÄUFT IN PUNCTO ALTERSGERECHTES WOHNEN FALSCH? UND WIE KANN DEM ENTGEGENGEWIRKT WERDEN?
Das Thema Wohnen im Alter geht uns alle an. Denn jünger geworden, das ist wirklich noch
niemand. Die elementare Frage, die mir und meinem Team bei BIEGEL IMMOBILIEN immer
häufiger gestellt wird, lautet: „Wo Wohnen im Alter, wenn das Heim zu groß geworden ist? Weil
die Kinder aus dem Haus sind oder gar der Partner nicht mehr da?“ Die Antwort fällt auch uns
als Immobilienexperten nicht immer leicht. Und dass, obwohl wir doch eigentlich an der Quelle
sitzen. Was also läuft in puncto altersgerechtes Wohnen falsch, selbst in unserer sonst so familienfreundlichen
Stadt Meerbusch? Wird bei Wohnungsbau und sonstigen Planungen ausreichend
genug an Menschen im dritten Lebensabschnitt gedacht?
„Alte Bäume verpflanzt man nicht.“ |
„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft – denn in ihr gedenke ich zu leben.“ – Albert Einstein |
Senioren möchten gerne dort den Lebensabend verbringen, wo sie den Großteil ihres Lebens verbracht haben. Und darauf haben sie ein gutes Recht. Ein Meerbuscher Bürger möchte eben möglichst in seinem bekannten Stadtteil verbleiben – zumindest aber in seiner Heimatstadt oder der näheren Umgebung. Nicht umsonst gilt der Satz: „Alte Bäume verpflanzt man nicht.“ Fakt ist aber: Es gibt – und das nicht nur in Meerbusch – deutlich zu wenig Wohnraum im Bereich der Eigentumsund Mietwohnungen zwischen 60 m² und 120 m². Damit ist bezahlbarer Wohnraum im mittleren Segment gemeint, keine Wohnungen im gedämpften Segment oder im Luxusbereich. Es mangelt also an Wohnraum, der sich in Bezug auf Größe und Kosten für altersgerechtes Wohnen im dritten Lebensabschnitt eignet.
Ein Seniorenstift ist zwar eine denkbare, aber sicherlich nicht immer die richtige Alternative zur eigenen, altersgerechten Wohnung. Denn auch hier sind die Kapazitäten nicht unerschöpflich. Und wer seine vollumfängliche Eigenständigkeit behalten möchte und dazu auch noch gut in der Lage ist, sucht zuerst nach einer altersgerechten Wohnung, die nicht mehr so viel Arbeit macht, wie das ursprüngliche Zuhause. Sprich, man möchte sich kleiner setzen. Aber wo liegen letztendlich die Probleme bei der Errichtung seniorengerechter Wohnungen in Meerbusch? Warum gibt es so wenige Flächen für das Wohnen im Alter?
Um altersgerechte Wohnungen planen und bauen zu können, wird zunächst einmal das passende Baugrundstück benötigt. Grundstücke für einen möglichen Geschosswohnungsbau, in dem die seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen Platz finden, müssen entweder bereits vorhanden sein oder erst noch entwickelt werden. Letzteres benötigt seine Zeit. Wenn erst noch Baurecht geschaffen werden muss, dann kann das gerne Monate und sogar Jahre in Anspruch nehmen. Denn neben der baurechtlichen Situation können auch persönliche Befindlichkeiten von Anwohnern, Nachbarn oder politischen Instanzen eine Rolle spielen und ein Grund für teils jahrelanges Gerangel und Verzögerungen sein.
Wenn auf einem noch bebauten Grundstück etwas Neues geschaffen werden soll, treffen dann meist auch noch verschiedene Ansichten aufeinander. Ist das noch aufstehende Gebäude abbruchreif? Es ist immer eine besondere Situation, wenn ein altes Gebäude verschwindet, nur weil es vielleicht nicht mehr wirtschaftlich ist oder eine Sanierung nicht mehr lohnt. Oder spielen denkmalwürdige Aspekte eine Rolle, die gegen einen Abriss und eine neue Bebauung sprechen? Selbstverständlich sind hier ortsbildprägende Gebäude zu erhalten, wenn dies der Fall ist. Aber Städte und Bewohner müssen auch Neuem den nötigen Raum geben. Insbesondere dann, wenn wie beim Wohnen im Alter ein eklatanter Mangel an Wohnraum dringend beseitigt werden muss.
Um mit Albert Einsteins Worten zu sprechen: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft – denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Bei der Erstellung von neuen Wohnprojekten und besonders von altersgerechtem oder barrierefreiem Wohneigentum sind auch, neben den stetig steigenden Grundstückspreisen, die Zusatzbelastungen ein Thema. Preiswertes Bauen von seniorengerechten oder behindertengerechten Wohnungen ist im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit, denn energetische und bauliche Vorschriften und Gesetze machen das Bauen zu einer teuren Angelegenheit. Ein Aufzug für ein Wohnhaus mit altersgerechten Wohnungen kostet schnell einmal zwischen 80.000 und 120.000 Euro. Eine städtebaulich geforderte, aber oft auch sinnvolle Tiefgarage verschlingt enormes Geld im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Barrierefreie Bäder und Balkonzugänge, Türverbreiterungen, energetische Notwendigkeiten wie Photovoltaik, Wärmepumpe, Wallbox etc. sind auch nicht zum Nulltarif zu bekommen. Und diese Kosten müssen logischer Weise von einem Investor oder Bauherren auf die Kauf- und Mietpreise umgelegt werden. So kommt hier rasch das eine zum anderen und für das Wohnen im Alter fallen hohe Kosten an.
Die Lage ist auch bei der Schaffung von altersgerechten Wohnungen das Thema Nummer 1. Da die Beweglichkeit im Alter oft nachlässt, sind entsprechend Innerortslagen und eine gute Anbindung an den Nahverkehr für das Wohnen im Alter nahezu elementar. Diese Lagen sind rar und gefragt und darum meist auch teuer. Was erforderlich ist, um altersgerechten und auch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sind alternative Grundstücksmodelle, wie zum Beispiel das Bauen auf Erbpachtgrund, genossenschaftliche Wohnprojekte oder Wohngemeinschaften in Eigeninitiative. Wenn wir zu unseren Nachbarn in die Niederlande blicken, gibt es dort viele Beispiele, wie es auch hier in Deutschland und Meerbusch gehen könnte.
Seit Jahren ist das Thema Wohnen im Alter eines unserer Steckenpferde bei BIEGEL IMMOBILIEN. Dank unseres starken Netzwerks sind wir stets auf dem Laufenden, was Kauf, Miete und die Erstellung von Wohnprojekten für altersgerechtes Wohnen angeht – insbesondere hier vor Ort in Meerbusch. Als Immobilienprofis mit über 25 Jahren Erfahrung wissen wir: Je früher man über das Thema Wohnen im Alter nachdenkt, desto besser. Für ein unverbindliches und selbstverständlich kostenfreies Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und unterstützen Sie nach bestem Wissen.
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