WOHIN ZIEHE ICH IM ALTER, WENN MEIN HEIM ZU GROSS GEWORDEN IST?
Eine Frage wird mir und meinem Team immer wieder gestellt: „Wohin ziehe ich im Alter, wenn mein Heim zu groß geworden ist, weil die Kinder aus dem Haus sind?“ Dies ist mittlerweile eine elementare Frage, auf die niemand so recht eine Antwort zu wissen scheint. Was läuft hier falsch – unter anderem auch in unserer sonst so familienfreundlichen Stadt? Wird hier ausreichend genug an Menschen im dritten Lebensabschnitt gedacht?
Fakt ist: Es gibt deutlich zu wenig Wohnraum im Bereich der Eigentums- und Mietwohnungen zwischen 60 m2 und 120 m2 sowie bei Einfamilienhäusern unter 130 m2 Wohnfläche mit kleineren Grundstücken. Und damit ist bezahlbarer Wohnraum im mittleren Segment gemeint – keine Wohnungen im gedämpften Segment oder im Luxusbereich. Wir meinen hier ganz klar Wohnraum für den normalen, durchschnittlichen Geldbeutel.
Hier beißt sich die berühmte Katze in den Schwanz: Viele Häuser können
von den älteren Eigentümern oft nicht verkauft werden, weil es
kaum altersgerechte Alternativen zu ihrem Eigenheim gibt. Das Haus
wird, meist bereits sobald die Kinder aus dem Haus sind, zu groß und
oft auch zu unwirtschaftlich. Hohe Unterhaltskosten, leerstehende Kinderzimmer,
Gärten, die oft aus Altersgründen nicht mehr zu bewältigen
sind. Und dann? Verkaufen? Gerne! Aber wohin?
Ältere Menschen möchten gerne dort den Lebensabend verbringen, wo sie den Großteil ihres Lebens verbracht haben. Und darauf haben sie ein gutes Recht. Ein Meerbuscher Bürger möchte eben möglichst in seinem bekannten Stadtteil verbleiben – zumindest aber in seiner Heimatstadt oder der näheren Umgebung. Nicht umsonst gilt der Satz: „Alte Bäume verpflanzt man nicht.“
Diese Thematik ist bereits seit langem ein bundesweites Problem. Warum die Politik hier nur sehr langsam oder gar nicht reagiert, ist oft nicht nachzuvollziehen. Denn auch Politiker werden alt; auch sie haben Eltern und Großeltern. Zum Großteil Wohnraum für Familien zu schaffen, ist sicher förderlich für das Fortbestehen einer Kommune. Hochpreisige Eigentumswohnungen zu bauen, ist sicher gut für Investoren. Aber mal ehrlich: Den Senioren und den normal verdienenden Menschen und Familien, von denen es in Meerbusch viele gibt, dient dies sicher nicht.
Hier sind auch die Kommunen gefragt. Denn diese haben eine Fürsorgepflicht für alle Bewohner – von jung bis alt, mit niedrigem bis überdurchschnittlichem Einkommen und allem, was dazwischen liegt. Insbesondere unsere Senioren haben oft Jahrzehnte Steuern und Abgaben an Land und Kommune bezahlt. Sie haben ein Anrecht darauf, dass man sich auch um sie kümmert!
Eigentlich gibt es auch in Meerbusch bereits jede Menge Wohnraum
für Familien, gerade in den für die aktuellen Bewohner zu groß gewordenen
Bestandshäusern. Aber auch für Senioren muss altersgerechter
Wohnraum geschaffen werden – ob im Osterather Neubaugebiet, den
Rheingemeinden oder anderen Meerbuscher Ortsteilen.
Mein Team und ich beschäftigen uns sehr intensiv mit dieser Thematik. Wir benötigen deutlich schnellere Reaktionszeiten der Behörden und der Politik, um schneller für Normalverdiener und Senioren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hierzu gehören sicher auch Angebote von kommunalen Grundstücken zu gültigen Bodenrichtwerten mit entsprechenden Auflagen. Denn überhöhte Bodenpreise führen unweigerlich zu teurerem Wohnraum und schon beginnt der Kreislauf von vorn.
Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-MaiI zum Thema „Wohnen im
Alter – in Meerbusch und Umgebung Fehlanzeige?“ an info@immobiegel.
de. Was sind Ihre Erfahrungen und Einschätzungen der aktuellen
Lage? Ihre Meinung ist für uns wichtig und interessiert uns sehr.
Wir freuen uns darauf!
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